19.5.2002
Heute war ein aufregender Tag, erst m�chte Petra mal
folgenden Eintrag loswerden:
Abgabefrettchen, was f�r ein
Erlebnis!
Heute fand ich ein Inserat in einer Zeitschrift, das lautete wie folgt:
Frettchenpaar, gesund, handzahm, Innenk�fig und eventuell Gartenhausk�fig,
Zubh. g�nstig!
Ich rief mal an um mich zu erkundigen.
Ein Man meldete sich, er erz�hlte mir, er m�sse die Tiere abgeben wegen
Umzug, kein Platz. Die beiden seien Mutter und Sohn, beide unkastriert. Er
halte nichts vom kastrieren, denn da �ndern die total ihr Verhalten.
Er wollte f�r alles (Tiere, beide K�fige und Zubeh�r) � 350,- auf meine
Frage, was denn nur die Tiere kosten, falls man das Zubeh�r nicht brauche,
meinte er f�r beide Tiere m�chte er � 150,- bis � 200,-- haben *schluck*
Ich sagte ihm, dass das ziemlich teuer sei, da es jetzt sehr viele Welpen
gibt und diese noch dazu g�nstiger. Er meinte �ber den Preis k�nne man
verhandeln und ich schlug ihm � 50,-- pro Tier vor. Er meinte, dass man
dar�ber reden k�nne.
Zu viert fuhren wir los, eine Stunde von Wien entfernt. Wir hatten uns
nichts aufregendes erhofft und das war gut so. Im Garten des Hause stand
an die Mauer gelehnt ein kleiner Hasenk�fig 100x50x60, das war der
angegebene "Innenk�fig". Im Garten stand eine Hundeh�tte von der Gr��e
120x100x100. An der R�ckseite war ein Loch ausgeschnitten und daran ein
Gitterk�fig festgemacht, der sozusagen als "Terrasse" dienen sollte. Dort
machten die beiden ihre H�ufchen in ein Eck, durchs Gitter, die H�ufchen
fielen dann in eine Tasse unter dem Gitter!
In der Hundeh�tte waren zwei aufgeh�ngte, zerlumpte Stoffr�hren, sowie ein
Teil eines Katzenkratzbaumes und am Boden waren ein paar Pellets
verstreut. Das war alles.
Die Tiere waren total lieb und sehr zahm. Zwei echt s��e Iltisfrettchen,
f�r die wir sicher ziemlich schnell ein sch�nes Zuhause gefunden h�tten.
Der R�de war ziemlich stark in der Ranz, sein Alter wurde mir am Telefon
mit 1 Jahr und das seiner Mutter mit 2 Jahren angegeben. Der Mann am
Telefon erz�hlte mir auch, dass der Vater und die anderen Welpen voriges
Jahr "entlaufen" seien.
Der Mann war nicht anwesend als wir dort waren, statt dessen nur seine
hysterische Frau. Sie gab uns allerdings andere Ausk�nfte als ihr Mann.
Laut ihr wurde die F�he vor ihrem 1. Lebensjahr gedeckt und der Sohn sei
schon 2 Jahre alt. Die anderen Welpen haben sie ins Tierheim gebracht,
weil sie sie nicht losbekommen haben.
Geimpft sind sie nicht, kastriert sind sie nicht...gef�ttert wurden sie
mit Aldi(Hofer)-Billigkatzenfutter und das nicht jeden Tag, denn in der
Natur finden sie auch nicht jeden Tag was zu fressen. (Das sie in der
Natur nicht in einer Hundeh�tte hausen, schienen sie nicht zu wissen).
Auf meine Frage, warum sie Mutter und Sohn zusammenlassen, wo die Gefahr
besteht, dass der Sohn seine Mutter deckt, meinte er, das sei nicht so
tragisch, das ist nicht wie bei Menschen. Angeblich hat er sie bis jetzt
noch nicht gedeckt.
Die Vulva der F�he war geschwollen und sie hatte wei�lich-gelblichen
Ausflu�, am Bauch hatte sie kaum Fell und ihre Zitzen waren
"angeschwollen"! (M�glicherweise ist sie bereits schwanger!)
Naja, ich sagte ob der Preis von � 50,-- passt pro Tier, da meinte sie,
das sei zu billig, ihr Mann gibt sie sicher nicht so billig her. Nach
einem Telefonat mit ihm, wurde er grob und meinte, wo gibts denn sowas, er
verkauft seine Frettchen doch nicht unter � 110,-- das St�ck.
Nach sinnloser Diskussion mu�ten wir leider ohne die Tiere gehen. Die
beiden taten uns so schrecklich leid, aber wir konnten da wirklich nichts
tun.
Es w�re dringend gewesen, die beiden kastrieren zu lassen, falls nicht
schon Welpen unterwegs sind.
Er meint er findet K�ufer f�r seine Tiere, ich kann mir das nicht
vorstellen, wahrscheinlich werden sie im Tierheim landen, oder auch
entlaufen.
Jetzt wird vielleicht manch einer sagen, wieso wir die � 100,- pro Tier
nicht gezahlt haben.
Nun ja, das spricht leider nicht daf�r, denn so best�tigt man solche
Leute, die meinen, soviel f�r das Tier verlangen zu k�nnen, noch dazu
unter diesen Umst�nden: unkastriert, ungeimpft, 1 Jahr und 2 Jahre alt.
Au�erdem h�tten wir die Kastrationskosten der beiden �bernehmen m�ssen und
wer w�rde soviel f�r ein Abgabefrettchen zahlen?
Es war schrecklich die beiden s��en Tiere dort so zur�ckzulassen und es
nagt jetzt noch in mir. Wir hatten sogar nach einer M�glichkeit �berlegt,
die Tiere zu stehlen - Unsinn, das ist kaum m�glich.
Ich m�chte diese Geschichte loswerden, weil sie f�rchterlich nagt in mir
und ich aufzeigen m�chte, was f�r arme Frettchen und was f�r verbohrte,
engstirnige Frettchenbesitzer es gibt!
Was f�r arme Frettchen, ich darf gar nicht daran
denken, wie vielen Frettchen es sehr schlecht geht! :o(
Nach diesem Erlebnis erholten sich Petra und Ingrid
bei einem Frettchenspaziergang. (Ein guter Witz, was - erholen? *hihi*)
Petra konnte sich nicht entscheiden, wen sie
mitnimmt, wir haben uns einfach alle drei in den Trolly gelegt und so kam
es auch, dass wir alle drei mit durften.
Anfangs waren wir nat�rlich ganz sch�n anstrengend,
h�pften und rannten rum wie die Wilden. Petra und Ingrid hatten ganz sch�n
zu tun mit uns. Schlomo war ja heute auch dabei und sie war auch nicht
weniger anstrengend als wir. Schlomo ist n�mlich eine Bergsteigerin! *kicher*
Sie kraxelt �berall hinauf, runter mag sie gar nicht so gerne.
Nach unserer Rast im Gasthaus war es schon ziemlich
dunkel und Petra lie� uns dann abwechselnd einzeln laufen, damit wir ja
recht sch�n m�de werden. Ich bin mit Schlomo um die Wette gerannt. Verstanden
haben wir uns heute nicht so gut, ich hab die Schlomo gezwickt und sie
mich.
Zu Hause angekommen, am Weg von der U-Bahn zu
unserem Haus wurden wir von Alfons Haider entdeckt. Ein bekannter
�sterreichischer Schauspieler. Erst dachte er Petra h�tte einen Hund im
Trolley, als er uns dann in der Dunkelheit erkannt hatte, rief er erfreut:
"Das sind ja Wiesel"
Naja, er hatte noch nie Frettchen leibhaftig
gesehen. Er hatte eine sehr h�bsche Blondine aus Texas und andere Freunde
bei sich. Die Blondine wusste jedenfalls sofort, was "ferrets" sind und
war ganz angetan von uns.
So wurden wir - hundem�de wie wir waren - noch um
Mitternacht geknutscht. Zuhause angekommen, haben wir noch einen Snack zu
uns genommen und haben uns in unsere H�ngematten verzogen.
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