Nicht allen Frettchen geht es gut!
Fritzi ist bisher der
entsetzlichste Fall unserer bisherigen Abgabetiere.
Barbara holte
Abgaberüden Fritzi am 14.10.2002 zu sich. Er wurde abgegeben, weil man
keine Zeit mehr für ihn hatte. Barbara sah sofort, in welch schlimmen
Zustand Fritzi sich befand und sie kontaktierte sofort ihren Tierarzt,
der abends noch auf sie und Fritzi wartete.
Fritzi wurde aus sehr schlechter Haltung gerettet.
Er lebte
völlig einsam und alleine in einem miserablen Käfig auf einem Acker,
wurde nur sporadisch gefüttert und getränkt. Kinder quälten ihn mit
Bleistiften durchs Käfiggitter.
Fritzis Zustand war mehr als kritisch.
Er wog nur 700g bei 60 cm Körperlänge, hatte kaum Fell, war vermilbt und
verfloht. Er hatte wunde, blutige Pfoten, sein Penis eiterte und war
ganz entzündet. Anfangs hat sich Fritzi sehr gut erholt. Seine Wunden
heilten, er nahm mit Hilfe spezieller Aufbaunahrung vom Tierarzt stetig
zu und fühlte sich bei Barbara sichtlich wohl.
Er war sehr lieb, zutraulich und verschmust.
Fritzi hatte einen
sehr hartnäckigen Husten und sein Fell wollte nach zwei Monaten immer
noch nicht nachwachsen. Abgabefrettchen Fredy, den wir zwei Wochen
später in ähnlichem Zustand holten, bekam bereits sein neues Fell. Das
machte uns etwas stutzig und so ließen wir von Fritzi eine Urinprobe
untersuchen. Die Nitritwerte waren gar nicht erfreulich und deuteten auf
eine Blasenentzündung hin.
Aufgrund einer
Röntgen- und Ultraschalluntersuchung ortete der Tierarzt gut
durchblutetes Gewebe an der Blase, was auf einen Tumor schließen ließ.
Wir machten uns große Sorgen um unseren süßen
Fritzi.
Er war ein Abgabetier, die bisherigen
Behandlungskosten bereits hoch und es galt eine Operation zu
finanzieren, von der wir den Ausgang nicht kannten. Natürlich stand es
für uns außer Frage, die OP durchführen zu lassen, besonders deswegen,
weil sich Fritzis Allgemeinzustand rapide verschlimmerte.
Wir hofften
dass wir ihn mit der OP retten und ihm noch viele schöne Jahre
ermöglichen könnten.
Bei der
Frettchenweihnacht haben wir für Fritzis OP- und Behandlungskosten, die
sich mittlerweile auf € 300,- beliefen, gesammelt.
Fritzi´s OP bestätigte unsere schlimmen
Befürchtungen.
Noch während der Operation rief uns der
Tierarzt an und teilte uns mit, dass Fritzi´s Tumor bereits inoperabel
sei. Zweifrettchenkopfgroß, mit dem Becken, Blase und anderen Organen
bereits verwachsen, war es unmöglich diesen zu entfernen.
Uns tröstet nur der Gedanke, dass Fritzis Leid nun ein
Ende hat.
Traurig ist, dass Fritzi nie ein schönes Zuhause
bei lieben Menschen hatte, dass er gequält und missachtet wurde und
einsam war.
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